Am 20. August um 21.05 Uhr in ORF 2
Natascha Kampusch - seit einem Jahr ist dieser Name auf
der ganzen Welt ein Begriff, denn das außergewöhnliche
Schicksal der jungen Frau, die achteinhalb Jahre in einem
Kellerverlies gefangen gehalten wurde, bewegte die Menschen
rund um den Globus. Nach dem ersten Interview (6. September
2006), bei dem Natascha Kampusch erstmals ihr Gesicht zeigte,
und der ORF-Dokumentation "Der Fall Kampusch"
Anfang des Jahres (3. Jänner 2007), begleitete ORF-Journalist
Christoph Feurstein Natascha Kampusch exklusiv in ihrem
neuen Leben. "Thema spezial: Natascha Kampusch - ein
Jahr danach" am Montag, dem 20. August 2007, um 21.05
Uhr in ORF 2 zeigt Natascha Kampusch von einer ganz neuen
Seite. Wie bewegt sie sich in der Öffentlichkeit, wie
geht sie mit Menschen um?
"Ich möchte, dass ich und mein Fall ernst genommen werden, dass die Ereignisse nicht unter den Teppich gekehrt werden", so Natascha Kampusch im Exklusivinterview. "Ich bin kein Opfer, weil andere das sagen. Zum Opfer machen einen nicht die anderen, sondern immer nur der Täter und man selbst. Dass niemand mein Schicksal verstehen kann, das will ich nicht behaupten. Dass es keine Worte und keine Definitionen für Qual oder Leid gibt, das wohl eher."
"Ich habe Natascha Kampusch gefragt, warum sie sich für dieses 'Thema spezial' zur Verfügung stellt, warum es ihr wichtig ist, zu ihrem Jahrestag noch einmal zu sprechen", so Christoph Feurstein. "Frau Kampusch meinte, sie weiß, dass sie eine Person öffentlichen Interesses ist, und sie weiß auch, dass viele Menschen an ihrem Schicksal Anteil genommen haben. Diesen Menschen gegenüber fühlt sie sich verantwortlich. Sie möchte ihnen mitteilen, wie es ihr heute geht. Außerdem ist es ihr wichtig, zu den in den Medien kolportieren Vorurteilen über ihre Person Stellung zu nehmen", erklärt Feurstein weiters die Gründe für die neue Dokumentation anlässlich des Jahrestages der Flucht von Natascha Kampusch.
Kampusch interviewt Feurstein
Feurstein begleitet Natascha Kampusch nicht nur in ihrem
Alltagsleben in Wien, sondern auch bei einer Städtereise
nach Barcelona gemeinsam mit ihrer Schwester. Nach den vielen
Verpflichtungen und dem Druck der Öffentlichkeit, mit
dem Natascha Kampusch seit ihrer Flucht am 23. August 2006
konfrontiert wurde, kann sie in der Mittelmeermetropole
zur Ruhe kommen. "Ich habe Natascha Kampusch noch nie
so locker und gelöst erlebt wie in Barcelona",
so Christoph Feurstein nach der Rückkehr. "Wir
haben auch zwei kleine Videokameras mitgenommen. Eine für
Natascha Kampusch, mit der sie ihre Eindrücke der Reise
festhält, und eine für mich. Sie hat einmal den
Wunsch geäußert, mich zu interviewen, und so
haben wir uns dann an verschiedene Plätze der Stadt
gesetzt und uns gegenseitig mit den Kameras interviewt."
In einem neuen Studiointerview gab es für Natascha Kampusch die Möglichkeit, über ihre Erlebnisse in Gefangenschaft, aber auch über ihr neues Leben in Freiheit in Ruhe zu sprechen. Wie sieht sie ihren Peiniger Wolfgang Priklopil heute? Wie steht sie zum umstrittenen Buch "Verzweifelte Jahre" ihrer Mutter Brigitta Sirny-Kampusch? Sieht sie sich selbst als Star? Was sagt sie zu den Gerüchten um ihren angeblichen Freund?
Bei diesen Gesprächen ging es auch um Vertrauen. "Man kann sich vorstellen, dass es Natascha Kampusch sehr schwer fällt, anderen Menschen zu vertrauen - auch das wird mit der Zeit besser, da wird sich noch viel tun. Natascha Kampusch vertraut mir sicher nicht als Freund - das wäre zu viel gesagt - aber sie vertraut mir als Journalist. Frau Kampusch weiß, dass ich immer ihre Grenzen gewahrt habe, und sie weiß, dass ich das auch weiterhin tun werde", so Feurstein, der soeben von einer international besetzten Jury für den Journalisten-Förderpreis "CNN Journalist of the year" nominiert wurde. Ausschlaggebend für seine Nominierung war die journalistische Qualität einer "Thema"-Dokumentation (24. April 2006) Feursteins, in dem an die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl im Jahr 1986 erinnert wurde, ebenso ausschlaggebend war das erste Interview mit Natascha Kampusch als ein Beleg für seine konsequente journalistische Arbeit.